EBERHARD VON ROTHKIRCH

des CVJM Schlesische Oberlausitz

 

stellt vor:

Eberhard von Rothkirch 

 

Krieg! – Nicht viel mehr als 50 Jahre sind seit den furchtbaren napoleonischen Kriegen mit mindestens ein bis drei Millionen Toten vergangen, da erklärt Frankreich dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens und den Verbündeten Baden, Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt erneut den Krieg.  Am 19. Juli 1870 wird die bis dahin nur als Gerücht existierende Bedrohung schreckliche Wirklichkeit.

 

Eberhard von Rothkirch befindet sich zu dieser Zeit in Görlitz, am Beginn seiner geplanten und heiß ersehnten Soldatenlaufbahn. Mit Leib und Seele gibt er sich dem Soldatenberuf hin. Die Kriegserklärung Frankreichs weckt auch in ihm eine Welle nationalistischer Gefühle.

An seine Eltern schreibt er:“ Mein größter Wusch ist erfüllt, die Armee ist mobil gegen Frankreich; mein Kommandeur hat mir eben gesagt, er nimmt mich mit dem mobilen Bataillon mit, ich möchte nach Hause schreiben, ich würde wahrscheinlich gleich Offiziersdienste tun. Gott behüte uns! Mit Gott für König und Vaterland!... Hurra!“

 

Anfang 1870 wurde er mit siebzehn Jahren Soldat im 1. Schlesischen Jägerbataillon in Görlitz.

Am 1. September 1870 ist er ein Krüppel. Durch seinen jugendlichen Übermut stellt er sich als Zielscheibe für die französischen Kugeln hin und bricht nach einem Durchschuss seines rechten Unterschenkels zusammen. Für einen neben ihm sterbenden französischen Soldaten empfindet er kein Mitleid.

Mit 18 Jahren: Beinamputation, 1871 Rückkehr ins Elternhaus nach Matzdorf  (die Familie war inzwischen von Schottgau bei Breslau ganz in den Osten Schlesiens umgezogen), adieu allen Lieblingsbeschäftigungen...

 

Und dennoch, er sollte der Gründungsvater des ersten deutschen CVJM in Berlin werden, zu dessen Gründungsversammlung am 22. Januar 1883 gerade einmal 16 Männer erschienen waren. Gott hatte aus einem hasserfüllten Nationalisten einen leidenschaftlichen Jünger Jesu mit einer tiefen Liebe zu allen Menschen gemacht. Von Anfang an waren ihm die internationalen Beziehungen im CVJM wichtig. Er versäumte dann als Präses des stark wachsenden Berliner Vereins keine Weltkonferenz und hatte einen wirklichen Weltblick.

 

Auch wir in Görlitz verdanken ihm viel: 1906 war er entscheidend an der Gründung des CVJM beteiligt.

 

In Matzdorf trafen einige Berliner Freunde und ich  vor 20 Jahren einen alten Bauern, dessen Großvater noch bei Eberhard von Rothkirch in den Kindergottesdienst gegangen war, wenn dieser zu Besuch aus Berlin kam.

Eberhard von Rothkirch, der Chef des großen Vereins in Berlin widmete in seinem Urlaub sich den Dorfkindern...

 

 

Für uns heute

 

Dank für solche Vorbilder im Glauben

 

Heute treffen sich in der Sporthalle an der „Jägerkaserne“ jeden Mittwoch 25 bis 30 Jugendliche zum CVJM-Sport, darunter viele Geflüchtete

 

Wir dürfen erwarten, dass Jesus Großes im Leben von Menschen tut

 

„Erbfeinde“ können Freunde werden

 

Bei Charles des Foucauld, französischer Multimillionär und später der aufopferungsvolle Missionar der Sahara finden sich folgende Gedanken:

 

Betrachten wir die Heiligen,

doch halten wir uns nicht damit auf, sie zu verehren.

Schauen wir lieber mit ihnen auf den, dessen Betrachtung und Verehrung

ihr Leben erfüllte!

Nutzen wir ihr Beispiel, aber ohne uns lange dabei aufzuhalten,

ohne diesen oder jenen Heiligen vollständig zum Beispiel zu wählen.

Übernehmen wir von jedem dasjenige, das uns dem Wort und Beispiel

Unseres Herrn Jesus am besten zu entsprechen scheint!

Denn er ist unser einziges und wahres Vorbild.

So bedienen wir uns des Lebens der Heiligen letztlich nicht,

um sie nachzuahmen, sondern um

Jesus besser nachzuahmen.

 

Übrigens: Es kommt die GeschichtsWerkstatt des CVJM Schlesische Oberlausitz sehr gern mit ihren Themen in eure Gruppen: GeschichtsWerkstatt@cvjm-schlesien.de.

 

Thomas Brendel

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