Postwachstumsökonomie

Ein sehr guter Grundsatzvortrag zum Thema Postwachstumökonomie

Warum brauchen wir eine Wirtschaft ohne Wachstum? Wie könnte ein Umbau aussehen? ...

[Dieser Artikel wird im CVJM Magazin 04/14 erscheinen. Wer den Artikel Wie Christen die Welt verändern noch nicht gelesen hat, sollte dies vielleicht zuerst tun.]

In diesem Artikel möchte ich einmal etwas genauer auf die Systemkrise I eingehen. Wer den ersten Artikel „Wie können Christen die Welt verändern“ nicht gelesen hat sollte nochmal das CVJM Magazin 03/2014 in die Hand nehmen oder es sich als PDF von unserer Homepage herunterladen. Wie in dem Artikel bereits erwähnt, sind die Ressourcen mit denen unserer Wirtschaftssystem versucht unsere Wohlstandmaschine von der menschlichen Arbeitskraft zu entkoppeln sehr endlich und mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später erschöpft. (Buchempfehlung: Peak Everything – Richard Heinberg – ISBN 978-0865716452). In der Natur gibt kein anhaltendes Wachstum. Zu Beginn eines Lebenszyklus wachsen natürliche Organismen (Menschen, Tiere, Pflanzen) meist sehr schnell, doch dann endet das quantitative Wachstum (Kurve a). Der Organismus ist ausgewachsen. Ein anhaltendes lineares Wachstum (Kurve b) oder gar ein exponentielles Wachstum (Kurve c) ist schlichtweg nicht möglich.

[Dieser Artikel wurde im CVJM Magazin 03/2014 bereits veröffentlicht]

Es fällt mir sehr schwer, diesen Artikel zu schreiben. Eigentlich habe ich das Gefühl, ich bräuchte noch ein bis zwei Wochen, um mit dem Inhalt schwanger zu gehen. Aber blöderweise ist Montag Radaktionsschluss. Das heißt, der Artikel muss jetzt werden.

Deshalb starte ich den Versuch Sie/euch mit auf eine Reise zu nehmen.<--break->

Die Welt als Maschine
Diese Reise startet mit einem Vortrag von Brain McLaren, den ich vor ein paar Jahren gehört habe. In diesem Vortrag beschreibt er ein einfaches Modell der Welt, an dem man sehr schön erklären kann wie dieses System tickt. Stellen wir uns also die menschliche Zivilisation als eine Maschine vor. Eine Maschine ist ein komplexes Tool, um einen bestimmten Zweck (oder ein Bedürfnis) zu erfüllen. Was wir uns wünschen, ist zunächst mal nichts Negatives. Praktisch alles, was wir in unserem Leben tun, dient dem Zweck, glücklicher zu sein und in Wohlstand zu leben. Aber sobald wir einen gewissen Wohlstand erreicht haben, versucht jemand ihn zu stehlen. Es entsteht ein Bedürfnis nach Sicherheit. Neben dem Teil des Systems, das für Wohlstand sorgt entsteht ein Teilsystem, dass unseren erlangten Wohlstand schützt. Zu diesem Teil des Systems gehören Dinge wie Polizei, Armee, Schlösser in den Türen und Sicherheitssysteme auf dem Computer. Beide Systeme sind sehr kostenintensiv. Wir brauchen also ein System, das sicherstellt, dass die Kosten der beiden Systeme gleichmäßig und gerecht verteilt werden. Das Gleichheits- oder Gerechtigkeitssystem sorgt für gerechte Regeln und Gesetze. Diese drei komplexen Systeme arbeiten zusammen und bilden ein noch komplexeres System. Aber anhand des Modells lassen sich schön die Probleme des Systems betrachten.